© iStockphoto.com/Bicho_raro

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Walter, Franziska

Standpunkt: Mit wenig viel bewirken

Impulse zum Umgang mit Musik im Kita-Alltag

erschienen in: Musik, Spiel und Tanz 2023/02 , Seite 6

Musik ist aus mehreren Gründen ein wichtiger Bestandteil des Kita-Alltags: Da ist vor allem der Aspekt, dass das Musizieren ein verbindlicher Bereich in den Bildungs- und Erziehungsplänen ist. Aus entwicklungspsychologischer und musikpädagogischer Perspektive ist Musik zudem für Menschen eine grundlegende Form der Kommunikation und des Ausdrucks von Gefühlen. Das Potenzial dafür ist in jedem Menschen angelegt und sollte so früh wie möglich gefördert werden.

Dass sich Musik positiv auf die Entwicklung von Kindern auswirkt und ein intensives, alle Sinne umfassendes Erlebnis ist, ist Menschen, die ihren beruflichen Schwerpunkt in der Arbeit mit Kindern gefunden haben, mehr als bewusst. Grundlegende musikalische Fertigkeiten wie Singen, Hören, Tanzen, rhythmisches und freies Improvisieren, Kennenlernen von Instrumenten und Materialien stehen neben vielen sozialen und emotionalen Kompetenzen, welche die Kinder durch das aktive Erleben und Gestalten von und durch Musik erlernen.
Wie ist es möglich, bei der Vielzahl der Aspekte den Fokus zu halten? Welche Möglichkeiten gibt es, Musik als festen Bestandteil im Alltag zu integrieren, wenn die Zeit knapp, To-do-Listen voll und die eigene Belastbarkeit begrenzt ist? Die folgenden Überlegungen geben Impulse zur Beantwortung dieser Fragen und ermöglichen eine direkte Umsetzung innerhalb verschiedener Szenarien.

Musik im Alltag

„Wie schön, dass du wieder da bist“, sagt Erzieherin Heike und blickt vom Basteltisch auf, als Musikpädagogin Hanna den Raum betritt. Es gibt eine Menge zu tun: Ein Vorschulprojekt will vorbereitet sein, während ihre Kollegin Dagmar die Festdekoration beiseite räumt. Gemeinsames Backen, Waldprojekte, ein Eltern-Kind-Ausflug, neue Kinder in der Eingewöhnung: Das alles liegt hinter oder vor ihnen. Jeder Tag verlangt Flexibilität und Struktur, Neues und Unerwartetes trifft auf bewusst gewählte Rituale. „Heute ist Musikstunde!“, Konruft Hanna in die Gruppe. „Wir starten in einer halben Stunde.“
Nicht jede Kita hat den Luxus, dass externe Musikpädagog:innen in die Einrichtung kommen. Viele tragen selbst die Verantwortung, der Musik im Alltag einen Platz einzuräumen. Nicht selten findet das aktive Musikmachen in der Kita abseits von Morgenkreis-Ritualen und Jahreskreis-Festen jedoch wenig bis kaum Platz.

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