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Bergener, Tobias / Schatka, Christian

Standpunkt: Am Puls der Zeit

Digitale Innovation in der Elementaren Musikpädagogik

erschienen in: Musik, Spiel und Tanz 2021/04 , Seite 6

Willkommen im digitalen Zeitalter. Apps sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Für nahezu jeden Lebensbereich gibt es die smarten Helfer. Gerade der Musikbereich scheint überflutet von digitalen Medien wie Klangerzeugern und Apps. Trotz dieser Trends scheint die Digitalisierung in der frühkindlichen Musik erziehung noch nicht angekommen zu sein. Warum also nicht auch die Elementare Musikpädagogik mit digitalen Tools bereichern?

Medialer Alltag

Soziale Interaktion und Kommunikation sind in der heutigen Zeit untrennbar mit digitalen Endgeräten verknüpft. So ist es nicht verwunderlich, dass bereits Kinder in jungem Alter einen offenen Umgang mit der digitalen Welt pflegen und Geräte wie Smartphones und Tablets ganz selbstverständlich bedienen können. Auch Musik für Kinder wird von der Digitalisierung bestimmt: Längst beschränkt sich die Kinderlieder-Produktion nicht mehr auf einfache Liedformen und Besetzungen wie Gitarre und Stimme o. Ä. Vielmehr entstehen aufwendige Produktionen, oftmals durch modern inszenierte Videoclips unterstützt, die auf Plattformen wie Youtube oder Spotify zu finden sind. Diese Mediennutzung im Alltag hat Auswirkungen auf die musikalische Sozialisation der Kinder und deren Umgang mit Musik im Allgemeinen.

Forschergeist wecken

Kinder haben einen natürlichen Drang zu forschen, auszuprobieren und intuitiv an Dinge heranzugehen. Viele Musik-Apps gehen in ihrer Konzeption und Handhabung auf diese kindlichen Wesenszüge ein. Durch leichte und intuitive Bedienung werden Kinder eingeladen, den digitalen musikalischen Kosmos in unterschiedlichen Bereichen (z. B. Klang, Rhythmus, Melodie) zu erforschen. Kinder können sich mit Hilfe von Apps dabei ohne musikalische Vorkenntnisse oder angeeignete Spieltechniken rasch kreativ ausdrücken.

Wichtig für die kindliche Entwicklung und für das Lernen ist Wiederholung. Dieser didaktische Gedanke ist auch bezogen auf den Zugang zu digitalen Medien zu berücksichtigen. So wie beispielsweise Instrumente regelmäßig aus einem festen „Pool“ ausgewählt werden, sollte auch beim Einsatz von Apps auf Kontinuität und sich wiederholende Programme bzw. Inhalte geachtet werden. Es empfiehlt sich nicht, das Smartphone bzw. Tablet mit unzähligen Apps zu „überladen“; besser ist es, eine Hand voll geeigneter Apps – unter Berücksichtigung der Zielgruppe – zu favorisieren. Zudem spielt der qualitative Aspekt eine wichtige Rolle: Die eingesetzten Apps sollten entsprechenden Anforderungen genügen und zum gewünschten Anlass passen. Nicht zuletzt ist zu beachten, dass grundsätzlich die Bildschirmnutzung altersangemessen dosiert werden sollte.

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